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Abfallvermeidung / Mehrweg

Im Jahr 2019 hat jeder Deutsche statistisch gesehen einen Rekordwert von 227,55 Kilogramm Verpackungsmüll verursacht. Damit liege Deutschland 50 Kilogramm über dem europäischen Mittelwert beim Pro-Kopf-Verbrauch gemäß Zahlen vom Umweltbundesamt. Durch die Corona-Pandemie und die Schließungen der Gastronomie haben viele Gastrobetriebe auf den Außer-Haus-Verkauf und den Lieferservice umgestellt. Die Gerichte werden zumeist in Einwegverpackungen ausgeliefert. Einwegverpackungen verbrauchen große Mengen an Ressourcen wie Papier, Pappe, Glas, Kunststoff, Weißblech oder Aluminium. Sie werden häufig nur wenige Minuten benutzt und landen dann im Müll oder in der Natur, wo sie großen Schaden anrichten.

Ein großer Teil der Abfälle in öffentlichen Abfallbehältern sind to-go-Verpackungen, die damit zu höheren Abfallgebühren für die Bürger*innen beitragen. Wir haben die Wahl: Mehrweg oder weiterwachsende Abfallberge. Wir können als Konsument*innen und auch als Anbieter*innen von Speisen und Getränken jeden Tag unseren Teil dazu beitragen, natürliche Ressourcen zu schonen und unsere Umgebung sauber zu halten, indem wir auf Einwegverpackungen verzichten.

Mit dem Problem der Einwegverpackungen befasst sich auch die Bundesregierung und hat daher ein Verpackungsgesetz zur Abfallvermeidung erlassen. Dieses wird stufenweise ab 2022 umgesetzt. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auf der Seite der Bundesregierung.

Die Stadt Geldern möchte den notwendigen Wandel unterstützen durch:

- Einmal ohne bitte
- Mehrwegpoolsystem
- Mehrweg auf Veranstaltungen
- Links zu weiterführenden Informationen

Jede Form von Mehrweg spart Verpackungsmüll und schont dadurch Ressourcen. Gemeinsam für ein sauberes und nachhaltiges Stadtbild!

„Einmal ohne, bitte“ (EOB)

Mehrweg-Pool-System Geldern - von links  - Dr. Sandra Kleine, Janine Segref und Liane Peters-May.JPGImmer mehr Menschen wünschen sich beim täglichen Einkauf ihr eigenes Behältnis mitbringen zu dürfen, um Müll vermeiden zu können. Hierfür bietet das Label „Einmal ohne, bitte“ eine einfache und kostenfreie Lösung. Gaststätten und Geschäfte, in denen man Lebensmittel in einem eigenen, mitgebrachten Behälter kaufen kann, können diese kunden- und umweltfreundliche Leistung mit dem Sticker bzw. Aufkleber „Einmal ohne, bitte“ sichtbar machen.

Die Ausgabe des Stickers bzw. Aufklebers an Gaststätten und Geschäfte wird von einem Merkblatt über hygienerechtliche Bestimmungen für Mitarbeitende, einem Aufsteller und Infoflyer für Kund*innen begleitet.

Auch Gaststätten und Geschäfte, die sich diesem Label (noch) nicht angeschlossen haben, sind häufig bereit, Speisen und Getränke in mitgebrachten Behältnissen abzufüllen. Bitte denken Sie bei Ihren nächsten Einkäufen daran, Behälter mitzunehmen und fragen z.B. in der Gaststätte, im Imbiss, an der Brot- oder Frischetheke, ob diese Behälter anstatt von Einwegverpackungen befüllt werden können.

Förderung eines einheitlichen Mehrweg-Pool-Systems für die Gastronomie in Geldern

Beispiel der Partnerfirma VytalJe mehr Gaststätten und Geschäfte ein flächendeckend einheitliches Mehrwegpoolsystem anbieten, desto größer sind die Vorteile für die Kundschaft durch ein einheitliches Ausleih- und Rückgabesystem. Mehrwegpoolsysteme entsprechen dem ab 2022 geltenden Abfallvermeidungsgesetz und tragen dem Nachhaltigkeitsbewusstsein der Gäste Rechnung.
Die Stadt Geldern engagiert sich in Abstimmung mit der Kreis Kleve Abfallwirtschaft GmbH und dem Kreis Wesel für die Nutzung eines einheitlichen Systems. Der Anbieter Vytal wird von allen als sehr geeinigt eingeschätzt.

  • Wie funktioniert es?

Vytal stellt Schalen und Becher zur Verfügung, darin werden Speisen und Getränke
auslaufsicher und wärmeisolierend für den Außer-Haus-Verzehr verpackt. Die Rückgabe erfolgt an einer der teilnehmenden Vytal Stellen. Gespült wird vor Ort, dann sind die Behältnisse bereit für den nächsten Einsatz. 

  • Was kostet es?

Gezahlt wird je Nutzung; die Geschirreinheiten kosten die Gastronomie zwischen 10 und 20 Cent (vgl. Vertrag S. 2). Es fallen keine Monatsgebühren an. Der Gast zahlt kein Pfand sondern registriert sich über eine App oder eine Kundenkarte.
Die einmalige Einrichtungsgebühr, auch Startgebühr genannt, kann durch die Stadt Geldern zu 100% gefördert werden.

  • Beispiel der Partnerfirma VytalDownload: 

Förderantrag
Kampagne BMU Essen in Mehrweg
BMU Weniger ist mehr
Information Lebensmittelverband
Tipps für die Hygiene

  • Ansprechpartnerin:

Janine Segref

Mehrweg auf Veranstaltungen

Beispiel der Partnerfirma VytalDie Stadt Geldern engagiert sich für umweltfreundliche Veranstaltungen. Hierzu hat sie einen Leitfaden für nachhaltigere und umweltfreundichere Gestaltung von Veranstaltungen und einen Fragebogen zur Selbstauskunft von Veranstaltende entworfen. Planen Sie eine öffentliche Veranstaltung (Veranstaltung im öffentlichen Raum), füllen Sie bitte den Fragebogen zur Selbstauskunft von Veranstaltende online aus oder Sie setzen sich mit uns in Verbindung und wir senden Ihnen den Fragebogen zu.

Wenn Sie eine öffentliche Veranstaltung durchführen und dabei alkoholische Getränke ausgeben möchten, benötigen Sie eine Gestattung (vorübergehende Gaststättenerlaubnis). Wenn Sie eine öffentliche Veranstaltung ohne alkoholische Getränke durchführen möchten, benötigen Sie keine Gestattung. In beiden Fällen muss jedoch der Fragebogen zur Selbstauskunft von Veranstaltenden ausgefüllt und an uns geschickt werden (online oder in Papierform).

Förderprogramm "Mehr Mehrweg für Geldern"
Das Förderprogramm "Mehr Mehrweg für Geldern" verfolgt das Ziel, die Verwendung von Mehrweggeschirr in Geldern bei öffentlichen Festen und Veranstaltungen zu erhöhen und damit Müll zu vermeiden. Grundlage ist die Förderrichtlinie "Mehr Mehrweg für Geldern".

Gefördert wird die Miete von:

  • weiterverwendbarem Mehrweggeschirr (Teller, Besteck, Gläser/Tassen/Hartkunststoffbecher)
  • einem Spülmobil, auf Wunsch bestückt mit Kaffeegeschirr und/oder großen Tellern sowie Besteck für 250 Personen

Antragsberechtigt sind natürliche Personen und Vereine, Verbände oder Religionsgemeinden, die eine öffentliche Veranstaltung in Geldern durchführen. Kommerzielle Antragsteller sind von der Förderung ausgenommen.
Die Förderquote für die Kosten der o.g. Miete beträgt 50 %. Der maximaler Förderbetrag pro Antrag und Veranstaltung für das Jahr 2022 liegt bei 80,00 Euro.
Die Zuwendung ist mit dem zugehörigen Vordruck mindestens 2 Wochen vor der Durchführung der Veranstaltung zu beantragen. Den Vordruck des Antrags erhalten Sie online oder unter:
Stadt Geldern
Bereich Umwelt, Klima und Mobilität
Frau Doris Schreurs
Issumer Tor 36
47608 Geldern
Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 02831 / 398 308 erhältlich.

Links zu weiterführenden Informationen

Ø  Homepage des bundesweitens Projekts „Einmal ohne bitte“

Ø  Informationen der Bundesregierung zum Verbot vieler Einwegplastikprodukte seit dem 3. Juli 2021 in der EU - „Einweg-Plastik wird verboten“

Ø  Tipps der Verbraucherzentrale zu Alternativen für Einwegkunststoff-Produkte „Einwegplastik-Verbot in der EU: Das sind die Alternativen“